Alcatraz: Berühmte Insassen & Häftlinge

In diesem Beitrag stellen wir die berühmtesten Insassen von Alcatraz kurz vor. Zu ihnen zählen vor allem die ehemaligen Häftlinge Al CaponeGeorg „Machine Gun“ Kelly, Robert Stroud, sowie James „Whitey“ Bulger, Alvin „Creepy“ Karpis, und Erich Gimpel.

Im ehemaligen Gefängnis Alcatraz vor den Toren von San Francisco saßen zwischen 1934 und 1963 über 1.500 Häftlinge ihre Strafe ab. Das Gefängnis galt als besonders sicher und hier wurden Täter untergebracht, die als besonders schwierig galten.

Unter ihnen waren einige der kriminellsten Verbrecher der USA überhaupt, die – wie der BR treffend schrieb – eine „beispiellose Karriere im Strafvollzug“ hinter sich hatten.

 
Toller Blick von oben auf Alcatraz
Toller Blick von oben auf Alcatraz

Alcatraz: Berühmte Insassen im Porträt

Al Capone

Er gilt als der populärste aller Insassen von Alcatraz: Al Capone. Der bekannte Mafiaboss – Spitzname Scarface – mit italienischen Wurzeln gilt als einer der größten Kriminellen der USA und als Symbol für das organisierte Verbrechen, wie der Deutschlandfunk ihn beschreibt. Er saß fünf Jahre zwischen 1934 und 1939 hinter Gittern des Knasts der Gefängnisinsel Alcatraz.

„Al Capone, der Gangster mit den guten Manieren.“

Der offizielle Grund für seine Zeit im Gefängnis war Steuerhinterziehung, doch bereits vorher gab es viele Todesfälle, die mit ihm und seinen Brauerei-Geschäfte in Verbindung gebracht worden – nachweisen konnte man sie ihm jedoch nicht.

Doch es gab noch eine Reihe weitere Delikte und Vorwürfe, in die er verwickelt schien: Dazu gehören unter anderem Prostitution, Glücksspiel und auch Schmuggelei. Al Capone war einst Mitglied der Five Points Gang in New York City, bevor er in den folgenden Jahren zur Chicagoer Mafia zählte.

Berühmtester Insasse von Alcatraz war Mafiaboss Al Capone
Berühmtester Insasse von Alcatraz war Mafiaboss Al Capone

Dabei galt er ironischerweise stets auch als „Gangster mit netten Umgangsformen“, wie die Welt schreibt. Man habe sich mit ihm unterhalten können, er war auch zu Versöhnungen bereit.

Eigentlich sollte Al Capone seine wegen Steuerhinterziehung ursprünglich auf zehn Jahre angedachte Gefängniszeit im Gefängnis von Atlanta, Georgia, absitzen.

Dort jedoch war es derart unruhig um ihn, auch in Bezug auf Mit-Insassen, dass man ihn nach Alcatraz verlegte.

Nach unseren Recherchen wurde der Gangster Al Capone dort besonders streng behandelt, vor allem weil man um ihn und seine Gefährlichkeit wusste.

Dennoch wurde Al Capone im Jahr 1939 vorzeitig aus dem Knast entlassen, da er sich in seinen fünf Jahren in Alcatraz gut angestellt hatte. Gesundheitlich soll es ihm währenddessen aber nicht besonders gut gegangen sein.

Al Capone lebte noch rund acht Jahre weiter, ehe er Anfang 1948 starb an den Folgen einer Lungenentzündung.

Übrigens: Wer neben Al Capone noch zu den größten Kriminellen der USA gehört – unabhängig von Alcatraz – das kann man hier nachlesen, allerdings in englischer Sprache.

Robert Stroud

Ebenfalls sehr berühmt geworden ist der Häftling Robert Franklin Stroud, der tragischerweise einen Großteil seiner Lebenszeit im Knast verbrachte. Insgesamt 54 Jahre soll er in Gefängnissen gesessen haben, berichtet man.

Als er in den „Hochsicherheitsknast“ nach Alcatraz kam, hatte er bereits zwei Morde „im Gepäck“ und ein ungewöhnliches Hobby, welches ihm auch später den Spitznamen „Birdman von Alcatraz“ einbrachte (zu Deutsch: „Der Vogelmann von Alcatraz“): Stroud hatte eine Leidenschaft für Vögel entwickelt durch seine Zeit in Gefängnissen und betrieb Vogelkunde.

Funfact: Es gibt sogar einen Film mit dem Namen „Birdman von Alcatraz“, der noch zu seiner Lebzeit gedreht wurde, den er jedoch selbst nicht sehen durfte, wie hier berichtet wird.

„Robert Stroud – zwei Morde und eine große Leidenschaft für Vogelkunde.“

Diese Leidenschaft war so stark, dass er später mehrere Bücher zu diesem Thema schrieb und – schlimmer – sogar einen Gefängniswärter umbrachte. Dieser soll ihm den Zugang zur Vogelzuchtanlage verweigert haben.

Den ersten Mord verübte Stroud an einem Barkeeper, weshalb er zunächst in Kansas im Gefängnis saß, ehe er nach seinem zweiten Mord dort verlegt wurde nach Alcatraz – die Insel ist bekanntlich auch ein Ort, wo sich viele Vögel herumtrieben.

Poster mit berühmten Häftlingen und Insassen von Alcatraz im Gefängnis
Poster mit berühmten Häftlingen und Insassen von Alcatraz im Gefängnis

George „Machine Gun“ Kelly

Ganze 17 Jahre musste er hinter den Mauern des Hochsicherheitsgefängnis Alcatraz verbringen: George „Machine Gun“ Kelly. Banküberfälle waren sein „Fachgebiet“, worin er mehrmals sehr erfolgreich unterwegs gewesen ist in den 30er Jahren.

Dabei benutzte er Maschinengewehre, die ihm dann den Rufnamen „Machine Gun“ einbrachten. Ganz klar ist dies jedoch nicht, da in anderen Quellen behauptet wird, dass lediglich seine Frau ihm diesen Spitznamen zugefügt hätte, er selbst aber kaum Maschinengewehre genutzt hätte.

Übrigens äußerte Kelly öfters, dass er sich selbst als eine Art Robin Hood sah, der lediglich von den Reichen Geld nahm. Im Jahr 1934 schnappte man sich George Kelly dann und schließ ihn in Alcatraz ein, wo er neben vielen anderen Verbrechern den harten Alltag im sichersten Gefängnis Amerikas bewältigen musste.

Funfact: Vor seiner Zeit in Alcatraz saß George Kelly im Gefängnis von Kansas. In das noch sichere Alcatraz wurde er verlegt, weil er mehrmals lautstark seinen geplanten Ausbruch angekündigt haben soll, wie in dieser Quelle erzählt wird.

Alvin „Creepy“ Karpis

Gleich mehrere Gefängnisse in den USA durchlief Alvin „Creepy“ Karpis, der zu einer ähnlichen Zeit wie George Kelly sein Unwesen trieb.

Verschiedenste Verbrechen wurden Karpis angekreidet (Bankraub war noch das geringere Übel, auch von Mord ist die Rede), die in Summe so groß waren, dass er insgesamt 25 Jahre seines Lebens „saß“ – ein Teil davon sehr gut bewacht hinter den Gittern der Insel Alcatraz. Kein anderer Insasse soll länger in Alcatraz gesessen haben, als er.

Auch wenn er nicht den Ruhm des Al Capone hatte, so war auch Karpis ein „Promi-Verbrecher“: Wie Wikipedia berichtet, gehörte er zeitweise zu den zehn meistgesuchten Flüchtigen des FBI und stand in dieser Liste zwischenzeitlich sogar auf dem ersten Platz als meistgesuchter Verbrecher.

Später nach seiner Freilassung hat er sogar noch eine Autobiografie geschrieben mit dem Titel: „The True Story of Alvin Karpis – Public Enemy Number One“. Seinen Spitznamen „Creepy“ soll er bekommen haben, da er sich viele starke Auseinandersetzungen mit Mit-Insassen geliefert haben soll.

James „Whitey“ Bulger

Ein weiterer berühmter Insasse und Häftling von Alcatraz war James „Whitey“ Bulger, der sieben Jahre seines Lebens auf der Gefängnisinsel Alcatraz festsaß. Es waren sogar seine letzten sieben Jahre, denn er starb im Jahr 2018 dort und kam also vor seinem Tod nicht mehr frei.

Bulger war – ähnlich wie Al Capone – Gangsterboss – wenngleich er lange nicht die „Berühmtheit“ eines Al Capone hatte. James Bulger führte die Winter Hill Gang aus dem Osten der USA in Boston an.

Sein Leben kann man durchaus als „stressig“ bezeichnen, denn er versteckte sich lange Zeit vor der Polizei, ehe die Flucht 2011 ein Ende fand: Bulger wurde verhaftet und kam nach Alcatraz.

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Dokus zu den berühmtesten Verbrechern von Alcatraz:

 

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